Die Krönung der Gottesmutter im Tabor-Heiligtum - Schoenstatt Maennerliga

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Die Krönung der Gottesmutter im Tabor-Heiligtum

Wir  haben die Gottesmutter gekrönt. „Wir hatten gerade im Mai bei unserem  Heiligtum eine große Krönung mit tausend Leuten und mit Bischof, aber hier war  es feierlicher!“
Eine  Marienschwester sagte mir auf dem Weg: „Jetzt könne die Gottesmutter nicht  mehr anders, jetzt müsse sie sich verherrlichen.“
Der  28. Oktober 2012 kam dann doch ganz rasch. Immerhin konnte die Krone am 26.10.  abends noch fertig gestellt werden. Im Vorfeld diskutierte man im Krönungsteam  nicht nur über den Inhalt und die Form der Krone, sondern auch, welcher der  geeignete Zeitpunkt für die Krönung ist.
Da  es sich bei der Krönung der MTA im Tabor-Heiligtum um das Heiligtum aller  Männergliederungen handelt, also auch um das der Schönstatt Mannesjugend, hat  das Krönungsteam für die Krönung das Wochenende gewählt, an dem am Samstag, den  27. Oktober 2012 die Schönstatt Mannesjugend 100 Jahre Vorgründungsurkunde mit  der Enthüllung und Segnung der 5 Säulen feierlich beging.
Bei  den Familientagen der Marienbrüder 2010 hatten diese sich nach sehr  unterschiedlichen Vorstellungen dazu durchgerungen, sich mit der Jugend zu  verbinden. Auch die anderen Männergemeinschaften hatten sich für diesen Termin  entschieden.
Das  kaiserliche Wetter des Krönungstages mit vollem Sonnenschein – trotz kühler  Temperaturen – schien eine himmlische Bestätigung für diese Entscheidung, die am  Ende einen Konsens aller Männergemeinschaften darstellte.
Am  Sonntagmorgen hatte Herr Kanzler die bereits anwesenden Männer der Männerliga  aus Deutschland und Tschechien, des Männerbundes, der Marienbrüder und Vertreter  der „Schönstatt Männer“ aus Polen sowie Herrn Dillinger als Vertreter der  Männersäule von Chile im Vortragssaal des Hauses Schönfels begrüßt. In seiner  Ansprache wies er auf die intensive Vorbereitung der Krönung in den  Männergemeinschaften hin.
Die  Krönung sei einerseits als Abschluss dieses Prozesses, andererseits jedoch auch  als ein Neubeginn zu verstehen. Denn die Krönung in der alltäglichen und  apostolischen Arbeit auszuwerten, sei eine Daueraufgabe. Er zeigte auf, dass,  wenn wir Männer Maria krönen, wir uns auch Christus dem König zur Verfügung  stellen müssen. Maria wünsche nichts anderes. Sein Reich soll vorbereitet werden  in dieser Welt, damit wir ihn empfangen können, wenn er wiederkommt, wie es die  Hl. Schrift sagt. Die Krönung verlange von uns Männern einen tiefen Glauben und  zwar einen Glauben – auch hier der Bezug zur Schrift – „der Berge versetze“ (Mt  21,22). Damit sei gemeint, dass wir Männer, die wir oft schmerzlich die Spannung  zwischen Ideal und Wirklichkeit erleben würden, an unserer Sendung unbeirrbar  festhalten sollten.
Die  Krönung war eingebunden in die Feier der Hl. Eucharistie. Aufgrund der kühlen  Witterung fand der Gottesdienst im Seminargebäude des Hauses Tabor statt. Das  MTA-Bild aus dem Tabor-Heiligtum war hinter dem Altar angebracht. Auf dem Altar  lag die Krone auf einem roten Kissen. Sie ist das Ergebnis eines Prozesses, in  den verschiedene Meinungen und Ansichten einflossen. Dies sorgte für wichtige  und überfällige Diskussionen, die am Ende doch zu einem vorzeigbaren Ergebnis  führten.
Auf allzu viele Elemente  verzichtete man bewusst. Auf der Spitze der Krone ein Bergkristall und in der  Mitte die Taborsonne als Symbol für Christus, die ihre Strahlen über den  Marienberg auf die einzelnen charakteristischen Symbole der Männergemeinschaften  im Reif der Krone wirft. Zwischen diesen Symbolen befinden sich drei Amethyste,  die an die Krone im Urheiligtum erinnern sollen.
In  seiner Predigt bemühte sich Pater Dr. Herbert King, eine Brücke von der Krönung  zum neuen Menschenbild Schönstatts herzustellen. Wer Maria kröne, sage auch ja  zum neuen Frauenbild, so King. Pater Kentenich habe uns als Männer empfohlen, in  den Frauen die Marienkrone zu suchen. Die Frauen entdeckten auch selbst in Maria  ihre eigene königliche Würde. Die Männer, die Maria krönten, würden auch an der  königlichen Würde Mariens teilhaben und diese in Mannesgestalt verkörpern. In  einer sexistisch eingestellten Zeit sei es zudem wichtig, für die Würde der Frau  einzutreten. Es sei jedoch nötig, den Schutz und das
Ringen um Reinheit nicht theologisch oder rein  moralisch, sondern aus psychologischer Sicht heraus zu begründen. Denn die Dinge  seien psychologisch  relativ klar.
Die  Predigt P. Kings war ein Plädoyer für ein neues königliches Menschenbild von  Männern und Frauen. Dieses Bewusstsein hebe empor und verändere durch uns die  Umgebung. Männer, die krönen, besitzen eine königliche Würde, die ausstrahle, so  King.
Nach  der Predigt und der Segnung der Krone durch Pater King gab es eine persönliche  Begegnung mit der Krone. Es waren beeindruckende Minuten, als alle Männer zum  Altar traten – mit oder ohne Gaben – um die Krone betrachtend in die Hand zu  nehmen.
Danach wurde sie von Herrn  Kanzler auf dem MTA-Bild angebracht. Anschließend beteten wir das gemeinsame  Krönungsgebet (vgl. Seite 21), in das die speziellen Anliegen/Gebete der vier  Männergemeinschaften eingeflochten wurden. Die anschließenden Fürbitten (vgl.  Seite 23) wurden von den Vertretern verschiedener Männergemeinschaften  vorgetragen, darunter auch jeweils eine Fürbitte in polnischer und tschechischer  Sprache.
Nach  dem Schluss-Segen wurde das Bild mit der Krone, begleitet von den Konzelebranten  und den Männern, von Herrn Kanzler ins Tabor-Heiligtum getragen und über dem  Altar angebracht.
Es erklangen noch die Schönstatt-Hymne „Breit  um uns Deinen Mantel“ sowie zwei gemütvolle polnische Marienlieder. Sie brachten  auch die Sehnsucht zum Ausdruck, dass die Männergemeinschaften in anderen  Ländern Europas entstehen mögen.
Bei  Kaffee und Kuchen wurde noch manches ausgetauscht. Es war eine feierliche, aber  auch gelockerte Atmosphäre. Vielen Männern fiel ein Stein vom Herzen: Sie hatten  bereits Jahre auf diesen Moment gelebt oder sie waren froh, dass die Krone am  Ende doch zu einem Zeichen der Einheit geworden ist.
Und viele waren sich mit der  Marienschwester einig, die ja meinte, dass die Gottesmutter jetzt nicht anders  könne, als wirksam zu werden.
Erhoffen wir also die Früchte  dieser Krone und wirken wir mit, damit der Aufbruch der Männergemeinschaften  Schönstatts im Sinne neuer Berufungen und einer solidarischen Zusammenarbeit  unter den Männergemeinschaften in nationaler und internationaler Hinsicht im  Hinblick auf 2014 gelingen kann.
(Fotos: A. M. Jäger, Krone: Goldschmiede)                      Lambert M.  Schroedter
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